Donnerstag, 28. November 2013

Getestet: Nähmaschine W6 N1615

Das kleine emmelinchen (7,5) wünscht sich zu Weihnachten eine Nähmaschine....

Sie näht bisher ab und zu mal auf meiner Bernina, aber eine eigene Maschine, das ist ihr Traum.

Bei Amazon gab es nun die W6 N1615 im Angebot für 79,- Euro.
Bevor ich die Maschine Weihnachten verschenke, habe ich sie heute mal getestet.

Erstmal auspacken -
die Maschine ist klein, leicht, macht aber einen soliden Eindruck.
Das Fußpedal wirkt billig, aber die Kabellänge ist ausreichend und es wird seinen Zweck erfüllen.

Positiv:
Die beigelegte Ersatznadel ist von Organ, eine sehr gute Nadel, das finde ich schon mal klasse!

Außerdem liegen ein Reißverschlußfuß, ein Knopflochfuß, Blindstichfuß, Unterfadenspule, Nahttrenner und Schraubenzieher mit bei. Alles, was man so für den Anfang braucht.

Das Zubehör liegt "lose" im Anschiebetisch (der diesen Namen kaum verdient, er vergrößert die Auflagefläche nicht wirklich wesentlich), ein kleines Täschchen für das Zubehör zu nähen wäre sicherlich ein nettes Einstiegsprojekt ;-)

So, Maschine angeschaltet und losgeglegt.
Erstmal Unterfaden aufspulen - klappt problemlos, ohne Schlingen, ohne lockere Wurschtelei. Prima!

Das Einfädeln ist kinderleicht und schnell erledigt, selbsterklärend, wenn man etwas Übung hat, oder schnell erlernt, wenn man Neuling an der Maschine ist.
Schnickschnack wie einen automatischen Nadeleinfädler bringt diese Maschine natürlich nicht mit, aber das braucht es auch nicht unbedingt, durch die kompakten Außenmaße hat man einen guten Zugriff auf die Nadel und das Einfädeln ist flott erledigt.

Alle beweglichen, mechanischen Teile machen einen soliden und guten Eindruck. Man hat nicht das Gefühl, Angst haben zu müssen, etwas kaputt zu machen.

Das Einlegen der Unterfadenspule ist auch kein Problem, hier ist es unbedingt wichtig, auf die richtige Fadenablaufrichtung zu achten! Die senkrecht stehende Spule für den CB Greifer ist nicht die komfortabelste Lösung, aber diese Technik hat sich seit Jahrzehnten bewährt.

Fertig eingefädelt, schnell ein paar Probeläppchen rausgekramt, und los geht's -
und ich muß sagen, ich bin sehr positiv überrascht.

Die Maschine näht leise und gleichmäßig, ist auf Anhieb mit der richtigen Fadenspannung eingestellt, das Verstellen der Stichart und Länge geht mit den Drehrädchen ganz einfach.

Ob Geradstich oder Nutzstich, bei Baumwollstoff klappt das alles ganz hervorragend.

Auch Jersey näht sie, ohne den Stoff zu fressen. Ich habe einen Saum mit Dreifach-Zickzack auf meinem Probestück probiert, ganz wunderbar.

Problematisch ist der Rautenstich, der zieht sich auseinander auf dem dehnbaren Material. Aber das Problem hat jede Maschine, die nicht über ausgleichende Computertechnik verfügt.

Zum Schluß habe ich noch Webband auf Gurtband genäht und danach das Gurtband auf den Baumwollstoff, auch das: wunderbar.

Alles in allem, für dieses Geld eine ganz taugliche Anfängermaschine für Kinder oder für nur gelegentliche Haushalts-Näharbeiten. Meine Siebenjährige wird sicherlich ihre Freude daran haben und schnell mit der umkomplizierten Bedienung zurecht kommen.

Ambitionierte Näherinnen werden bald an die Grenzen dieser Maschine stoßen -
sie ist relativ langsam, die Geschwindigkeit lässt sich nicht regulieren. Für Kinder und Anfänger klasse, Fortgeschrittene wird es nerven.
Es gibt keine stufenlose Verstellbarkeit der Nadelposition, die Nadel ist entweder links oder mittig.
Die Nutzstiche lassen sich nicht in der Breite regulieren, lediglich die Stichlänge ist einstellbar.
Über Zierstiche verfügt die Maschine nicht.
Nette Details, die die Arbeit erleichtern und für Spaß beim Nähen sorgen, wie automatischen Einfädler, automatischen Fadenabschneider, ein helles Nählicht, Kniehebel, diverse Zierstiche, Füßchendruckregulierung, automatisches Vernähen, .... findet man bei diesem Einsteigermodell natürlich nicht.